Heute hatten wir wieder eine lange Strecke vor uns. Von dem kleinen Ort ‚Coral Bay‘ (200 EW) zu dem in der ‚Shark Bay‘ gelegenen dreieinhalbmal so großen Ort ‚Denham‘ (700 EW). Da wir für diese Fahrt den ganzen Tag eingeplant hatten, fuhren wir auch erst um 09:00 los.
Die Fahrt führte der Westküste entlang, ohne dass wir dabei oft das Meer zu sehen bekamen. Wir fuhren durch große Ebenen, die spärlich bewachsen waren.
Je weiter wir in den Süden fuhren, desto wärmer wurde es, und auch die Vegetation nahm zu.
Im Gebiet von ‚Shark Bay‘ angekommen, war das ganze Gelände von nicht sehr hohem, aber sehr dichtem Gebüsch bedeckt.
Kängurus sind zwar das Wappentier der Australier, aber bei ihnen nicht sonderlich beliebt. Sie fressen die Weiden leer, reißen Zäune um, zertrampeln Felder und sind eine stete Gefahr für die Autofahrer. Nur die Touristen lieben die Kängurus wirklich. Außer sie haben einen Unfall mit ihnen.
Mehr als 1,5 Millionen Kängurus werden jährlich legal und systematisch erschossen. Es ist dies die größte Tötung von landlebenden Wildtieren weltweit. Sie werden unter anderem zu Tierfutter verarbeitet und ihre Haut zu Fußballschuhen verarbeitet.
Bei einer Begegnung eines Kängurus mit einem Fahrzeug hat das Tier schlechte Karten denn es endet immer tödlich für den putzigen Hüpfer.
Kaum ist ein Tier tot, erscheint die Luftraumüberwachung und ein gefiederter Putztrupp kommt angeflogen, um den Kadaver wegzufressen. Und die machen ihren Job schnell und effektiv.
Zum Schluss bleiben nur etwas Haut und viele Gebeine übrig. Und vielleicht findet sich auch dafür noch jemand, der das beseitigt.
Als wir in das Gebiet der ‚Shark Bay‘ kamen, besichtigten wir einen besonderen Strand, den ‚Shell Beach‘. Wir hatten schon einige Strände dieses Namens gesehen auf denen mehr oder weniger viele Muscheln herumlagen. Dieser Strand verdient seinen Namen, denn er besteht nur aus Muscheln. Nicht aus Sand, Steinen oder Felsen! Sondern nur aus Muscheln.
Das Meer hat hier Milliarden und aber Milliarden ‚Herzmuscheln‘ an Land gespült, wo sie sich über Jahrtausende verfestigt haben. Nun gibt es diesen Strandabschnitt, der auf einer Länge von 40 Km mit einer 10 Meter hohen Muschelschicht überzogen ist.
Bei der Wanderung über den Strand kann man nicht glauben, dass diese wellenförmigen Gebilde nur aus Muscheln bestehen.
Erst beim genauen Hinsehen erkennt man, das es sich hier tatsächlich nur um Muscheln handelt.
Nun war es aber Zeit zu unserem neuen Campingplatz, dem ‚TasmanHoliday Park‘ zu fahren. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, stoppte ein Tier unsere Fahrt. Gemütlich tänzelte ein ‚Echidna/Ameisenigel/Schnabeligel‘ über die Straße.