2024-06-12 - Perth-Nord-Rundreise
2024-11-06 - Reunion für wenige Stunden
Wie unser Flug von ‚Denpasar‘ nach ‚Perth‘ war, ist hier zu lesen.
Wir standen vor dem Flughafengebäude des Flughafens von Perth. Die kühle Luft tat uns gut und nach wenigen Minuten sahen wir ein uns schon bekanntes Auto. Manuela parkte sich vor uns aus und kurz darauf lagen wir uns alle überglücklich in den Armen.
Wir fuhren zu ihrem Haus, wo wir nun auch Rob herzlich begrüßen konnten. Natürlich begannen wir uns gegenseitig 1.000 Dinge zu erzählen, die sich in uns aufgestaut hatten.
Kurz vor 15:00 gingen wir einige Minuten bis zur Schule, um die beiden Buben abzuholen. Die wussten bis jetzt nichts von unserem Kurzbesuch. Manuela holte die Kinder von den Klassen und als sie um die Ecke bogen stand wir plötzlich da. Die nächsten Minuten gehörten nur uns und den Kindern.
Wir gingen wieder nach Hause, wobei uns die Kinder nicht von der Seite wichen. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir mit kuscheln, spielen, kuscheln, quatschen und kuscheln. Uns tat es gut zu sehen und zu spüren, dass bisher die Trennungen nichts an unserer engen Verbundenheit geändert hatte.
Mit einem gemeinsamen Besuch unseres Lieblingskaffeehauses, dem ‚Dome‘, ging der Tag schön langsam zu Ende. Es folgte ein emotionaler Abschied, der durch die Aussicht auf ein Wiedersehen in wenige Wochen etwas gemildert wurde.
Manuela brachte uns dann zu unserem heutigen Quartier, dem ‚Aarn House B&B‘. In dem Privathaus gibt es mehrere zu vermietende Zimmer, die sich um eine kleine Küche und einem kleinen Wohnzimmer gruppieren.
2024-11-07 - unverhofft
In unserem B&B hatten wir gut geschlafen und um 8:30 stand ein gutes Frühstück bereit. Marmeladen, Obstsalat, Cerials, Joghurt usw. Dazu gab es noch Eier unserer Wahl.
Wir wollten eigentlich gleich um 09:00 von unserem Campervermieter THL unser Gefährt abholen, bei Woolworth unseren ersten Großeinkauf machen und anschließend unsere erste Tagesetappe von ca. 6 Std. hinter uns bringen. Gestern bekamen wir jedoch ein Mail von THL, dass unser Auto erst um 11:30 abholbereit sein wird. Daher beschlossen wir zuerst einzukaufen, dann das Fahrzeug abzuholen und dann die lange Fahrt anzutreten.
Manuela holte uns um 9:30 ab und brachte uns zu Woolworth, wo wir ordentlich einkauften, um für das Camperleben gerüstet zu sein.
Kurz nach 11:00 trafen wir bei THL ein, um den Camper zu übernehmen. Im Wartesaal und an den Schaltern herrschte Hochbetrieb. Wir meldeten uns an und erfuhren, dass unser Auto zwar schon fertig ist, wir aber in der Kundenreihenfolge weit hinten rangieren und deshalb mit Wartezeit zu rechnen haben. Dass uns im Mail der Termin 11:30 von THL selbst genannt wurde, und wir noch ein lange Fahrtstrecke vor uns hatten, beeindruckte niemanden und wir begaben uns in Warteposition. Nach guten drei Stunden Wartezeit kamen wir endlich an die Reihe. Der Papierkram war schnell abgehandelt, Einschulung am Auto benötigten wir kein, da wir im Sommer schon mit diesem Modell gefahren sind. Um 14:30 waren wir startbereit.
Jetzt lagen noch sechs Stunden Fahrt mit dem Camper vor uns. Das bedeutete, dass wir erst gegen 21:00 an unserem Ziel ankommen würden, also einige Zeit auch bei Nacht fahren müssten. Das war uns dann noch zu mühsam und wir planten um. Wir beschlossen, den Nachmittag lieber mit den Kindern zu verbringen und im Camper vor ihrem Haus zu nächtigen.
Die Freude der Kinder war riesig, als sie von der Schule heimkamen und uns sahen. Gegen 17:00 wurden wir alle in die nahegelegene Sporthalle, wo Scott ein Basketballmeisterschaftsmatch hatte. Er freute sich unheimlich, dass wir als Zuseher dabei sein konnten.
Das Match ging zwar 19 zu 30 verloren, aber der Coach wählte Scott zum besten Spieler seiner Mannschaft.
Danach gab es ein gemeinsames Abendessen und wir konnten die Kinder schlafen legen, was sowohl die Kinder als auch wir sehr genossen.
Das Unglück über die misslungene Übernahme des Campers wurde durch die Freude über die gewonnene gemeinsame Zeit mehr als aufgewogen.
Wir müssen nun in den nächsten zwei Tagen etwas mehr Kilometer als geplant fahren, aber das ist nicht so dramatisch. Quartiere hatten wir für diesen Zeitraum auch nicht gebucht, sodass wir relativ locker unseren Reiseplan ändern konnten.
2024-11-08 - von Perth nach Meekatharra
Die Nacht im Camper war angenehm und am Morgen konnten wir noch einige Zeit mit den Kindern verbringen, bevor sie in die Schule und wir zu unserer Rundreise aufbrachen. Der Abschied fiel uns allen schwer, aber in ca. drei Wochen werden wir uns kurz wiedersehen.
Um 09:05 fuhren wir von Perth Richtung Norden los, um die 755 Kilometer bis ‚Meekatharra‘ in Angriff zu nehmen. Zu Beginn der Fahrt war es kühl und wolkig. Nach einer Stunde zuckten plötzlich gewaltige Blitze von Himmel und es begann stellenweise fürchterlich zu regnen.
Anschließend wurde es wieder heller und wenig später waren nur noch wenige Woken am Himmel und die Sonne konnte ungehindert scheinen.
Die Landschaft während der Fahrt war sehr abwechslungsreich. Zuerst vorbei an riesigen Getreidefeldern, dann ging es durch Baum- und Buschbestand bis hin zu steppenartiger Landschaft.
Unsere Fahrt unterbrachen wir nur kurz für dringend notwendige Bedürfnisse. Bei zwei ca. zehnminütigen Pausen holten wir uns an einer Tankstelle eine Kleinigkeit zu essen, bzw. füllten nach 600 Km bei einer anderen Tankstelle wieder Diesel nach.
Andere Verkehrsteilnehmer bekamen wir nur sehr selten zu Gesicht. Und wenn, dann handelte es sich meist um ‚Road Trains‘, die hier anstelle der aufgelassenen Bahnstrecke die Versorgung übernehmen.
Um 09:05 gestartet und mit einer Fahrtzeit von 09:05 über 755 Kilometer, hielten wir um 18:10 im ‚Accommodation Centre‘ von ‚Meekatharra‘ und belegten dort einen Standplatz mit Stromanschluss. Der ,Campingplatz glänzt gerade nicht durch seine Schönheit, aber alles hier ist zweckmäßig und sauber.
Die Sonne ging auch gerade unter, da der Campingplatz allerdings in einer kleinen Senke liegt, bekamen wir davon nicht allzu viel mit. Wir konzentrierten uns auf ein einfaches Abendessen mit Camembert für Edith und Dosenfisch mit Papaya-Pfeffersauce für mich. Wir wollten nur schnell ins Bett, den morgen müssen wir auch noch ein ordentliches Stück fahren
2024-11-09 - von Meekatharra in den Karijini NP
Schon um 07:00 waren wir abfahrbereit. Das musste auch so sein, da wir eine Strecke von 660 Kilometern von 'Meekatharra' bis in den 'Karijini National Park' vor uns hatten. Bei der Tankstelle versorgten wir uns noch mit Kaffee und schon ging es los. Ich stellte den Tempomat auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 110 und nun spulten wir Kilometer für Kilometer ab. Verkehr war fast keiner, nur manchmal kam uns eine ‚Road Train‘ entgegen.
Die Fahrt verlief durch verschiedene Landschaften und trotz der langen Fahrtzeit wurde es uns nie langweilige die Umgebung zu beobachten.
Gestern und heute hatten wir zwar kein einziges lebendiges Känguru gesehen, dafür 17 relativ frisch zu Tode gekommene. Aber es gab noch größere tote Tiere am Straßenrand zu sehen. Wir zählten bisher 12 tote Rinder. Zum Glück sahen wir heute auch ein paar Lebende.
Nach 260 Km passierten wir das ‚Kumarina Roadhouse‘ und beschlossen unseren Tank aufzufüllen. Wir gingen zum Tankautomat, wählten unsere Zapfsäule, gaben einen Geldbetrag ein und der Automat gab die Zapfsäule zum Tanken frei. In diesem Moment nahm ein Einheimischer ‚unseren‘ Tankschlauch und füllte sein Auto voll. Er wusste nämlich nicht, dass man vorher zahlen muss und nicht erst nachher. Wir holten die Tankwartin und gemeinsam mit ihr und unzähligen Versuchen gelang es uns dann das Ganze zu entwirren und am Schluss hatte jeder getankt und auch das richtige bezahlt. Aber 30 Minuten unserer kostbaren Zeit waren weg.
165 Km weiter kamen wir durch die Stadt ‚Newman‘. Dort befindet sich die letzte Tankstelle bis nach dem ‚Karijini National Park‘. Deshalb tankten wir nochmals voll und füllten im bereits weihnachtlich geschmückten ‚Woolworth‘ unsere Vorräte auf.
Danach nahmen wir die restlichen 240 Kilometer in Angriff und kamen gegen 15:30 im ‚Visitor Centr des ‚Karijini National Park‘ an. Dort holten wir uns letzte Tipps und fuhren 30 Kilometer weiter zu unserem Campground ‚Karijini Eco Retreat‘. Dort bezogen wir unseren Platz für die nächsten drei Nächte. Leider gibt es hier keine Power-Sites und so müssen wir diese Zeit ohne Strom bzw. ohne Klimaanlage auskommen. Und das bei mind. 35 Grad am Tag und 25 Grad in der Nacht. Schlafen in einer aufgeheizten Blechbüchse, in der man nachts keine Fenster öffnen kann.
Zum Tagesabschluss machten wir noch einen kleinen Spaziergang zu einem nahegelegenen Sunset-Point und genossen einen schönen Sonnenuntergang.
2024-11-10 - Karijini NP: Upper Weano Gorge, Handrail Pool, Hancock Gorge
Einschlafen machte uns einige Probleme, da es im Camper ohne Klimaanlage sehr warm war. Ab Mitternacht begann die Temperatur merklich zu sinken und erzeugte eine angenehm kühle Atmosphäre im Camper.
Um 07:00 waren wir schon abfahrbereit und fuhren zum Parkplatz der ‚Weano Gorge Recreation Area‘. Von dort starteten wir unsere erste Tour und gingen den ‚Upper Weano Gorge-Trail‘, einen einfachen Weg von einem Kilometer Länge.
Zuerst ging es ein kleines Stück oben der Schlucht entlang, bevor uns ein kurzes Steilstück in die Schlucht brachte.
Kaum gingen wir ein paar Schritte hatten wir auch schon unsere erste Begegnung mit einer Schlange. Diese Schlange war eine Mulgaschlange oder Königsbraunschlange (Pseudechis australis), im Englischen auch 'King Brown' genannt, aus der Familie der Giftnattern.
Steil ragten die Felswände links und recht neben uns empor und leuchteten aufgrund der Sonneneinstrahlung in einem kräftigen rot.
In der Regenzeit fließt ein reißender Fluss durch die Schlucht. Jetzt sind davon nur ein paar Pools übrig geblieben.
Fast am Ende des Trails gibt es eine Weggabelung. Die rechte führte steile Stufen hinauf zum Parkplatz und beendet damit den Weg. Die linke geht in den ‚Handrail Pool-Trail‘ über. Wir wählten den linken Weg. Der Weg wurde immer enger und man konnte fast mit beiden Händen die rechte und linke Felswand berühren.
Nach einer Engstelle gelangten wir zu einem kleinen Pool. Um den gegenüberliegenden Weg fortsetzten zu können, mussten wir uns, eng an die Felswand gedrückt, am Pool vorbei bewegen.
Wieder ein Stück weiter verengte sich die Schlucht wieder und der Weg endete an einem Pool. Mittels des angebrachten Handlaufes hätten wir jetzt die Felswand hinunter klettern und im Pool baden können. Das war uns dann doch zu mühsam und wir genossen lieber den schönen Ausblick, bevor wir wieder zum Parkplatz zurück gingen.
Im Camper machten wir eine kurze Pause und bereiteten uns auf die nächste Wanderung vor. Diesmal hatten wir den ‚Hancock Gorge to Kermits Pool-Trail‘ gewählt. Ein Weg der höchsten Schwierigkeitsstufe, da er sehr steil ist und man teilweise durch Wasser gehen muss. Wir wollten es einfach versuchen.
Der Abstieg auf den Grund der Schlucht erfolgt über steile Leitern, die in drei Sektionen angebracht sind. Zwischen den Leitersektionen ging es über steile Felsstufen und über Felsbrocken hinunter, die wir teilweise nur auf allen Vieren bewältigen konnten.
Auch hier gab es wenig Wasser und nur in einigen Pools gab es etwas von dem kostbaren Naß. Wir mussten uns entlang der Pools an den Felsen entlang unseren Weg suchen.
Nun kamen wir zu einer besonderen Engstelle wo Wasser wie in einem Kanal hin bis zu den ‚Kermit Pools‘ fliest. Mit dem Gesicht zur Wand und auf Zehenspitzen muss man auf einem kleinen Felsvorsprung diesem Kanal entlangturnen. Nachdem wir einigen wesentlich Jüngeren zugesehen und ihre Probleme beobachtet hatten, beschlossen wir lieber umzukehren.
Der Aufstieg war sowohl über die Felsen als auch über die Leitern extrem anstrengend und wir legten viele Pausen ein und tranken viel, damit wir ohne Probleme wieder zum Parkplatz gelangen konnten. Nicht nur die Steilheit machte uns zu schaffen, sondern auch die direkte Sonneneinstrahlung und 38 Grad Hitze.
Aber wir haben alles gut überstanden und konnten den Rest des Tages in unserem unklimatisierten Camper dahinschwitzen.
Unsere heutige Weano Gorge, Handrail Pool-Tour:
Unsere heutige Hancock Gorge-Tour:
2024-11-11 - Karijini NP: Fortescue Falls, Fern Pool, Dales Gorge
Auch heute waren wir schon um 07:00 startbereit und fuhren ca. 50 Min / 40 Km bis zum ‚Dales Gorge‘ Parkplatz. Von dort waren es ein paar Minuten bis wir das erste Mal in die Schlucht hinunter kamen.
Wenig später stiegen wir hinunter zum Grund der ‚Dales Gorge‘. Dies geschieht über ein Leitersystem mit ca. 300 Stufen. Einfach zu gehen, auch wenn man aufpassen muss, damit man sich die Hände nicht am extrem heißen Eisen der Leiterkonstruktion verbrennt. An manchen Stellen hat man eine gute Aussicht in die Schlucht und auf die schroffen Felswände. Die Leitern enden in unmittelbarer Nähe der ‚Fortescue Falls‘.
Die ‚Fortescue Falls‘ sind momentan nicht sehr aufregend, aber sie liegen sehr idyllisch an einem großen Pool und sind von terrassenförmigem Gestein umgeben.
Vom Wasserfall ist es nur ein kurzes, wenn auch manchmal sehr steiniges Stück bis zum ‚Fern Pool‘, dessen Eingang von unzähligen Fledermäusen bewacht wird.
Der ‚Fern Pool‘ ist bei den Besuchern sehr beliebt, da man hier schwimmen und sich in einer kleinen Höhle unter einen Wasserfall setzten kann. Das Wasser ist sehr kühl, aber das schreckt, außer uns, die wenigsten ab.
Nach einer kurzen Pause ging es wieder zurück zu den ‚Fortescue Falls‘, wo ein Weg durch die ‚Dales Gorge‘ beginnt. Zuerst mussten wir über die Terrassenfelsen zum Pool absteigen und diesen an seinem Rand über einige glitschige Steine queren.
Eigentlich hatten wir uns einen Weg am Grund einer Schlucht einfacher vorgestellt. Hier mussten wir zeitweise an Felsvorsprüngen entlang gehen, ohne abzurutschen. Überhaupt sollte man es hier vermeiden sich ernsthaft zu verletzten. Bis ein Bergungsteam aus der nächsten Stadt hier eintrifft kann es bis zu acht Stunden dauern.
Die größte Herausforderung für uns war es jedoch, sich auf den im Wasser befindlichen Steinen fortzubewegen. Sie waren oft sehr weit voneinander entfernt, manchmal wackelig und meistens sehr rutschig. Deshalb benötigten wir für diese Sektionen viel Zeit, aber die hatten wir ja.
Als der Weg am Grund der Schlucht zu Ende war, wartete der Aufstieg auf den Rand der Schlucht auf uns. Diesmal mussten wir ca. 300 natürlich angelegte Stufen in diversen Höhen überwinden. Nur für ein kleines Stück konnten wir eine Leiter benutzen.
Nachdem wir den Aufstieg geschafft hatten, war wir ordentlich ausgepowert. Die Steilheit der Stufen, die Sonne und die Hitze (39,5 Grad) forderten ihren Tribut. Aber wir hatten alles gut überstanden und nur noch eine halbe Stunde am Rand der Schlucht bis zu unserem Camper zurückzulegen.
Den Rest des Tages nutzen wir zu Erholung und Vorbereitung auf die nächsten Tage.
Unsere heutige Wandertour in der ‚Dales Gorge‘:
2024-11-12 - vom Karijini NP nach Tom Price
Standardmäßig um 07:00 waren wir auch heute abfahrbereit. Dies war die letzte Nacht im ‚Karijini Eco Retreat‘-Campingplatz und damit auch die letzte Nacht ohne Stromanschluss. Wir freuen uns schon darauf, dass wir auch in der Nacht wieder bei angenehmer Temperatur schlafen können.
Alles in Allem hat sich der Besuch des ‚Karijini NationalParks‘ jedoch ausgezahlt, denn wir haben schöne Schluchten gesehen und interessante, wenn auch anstrengende Wanderungen gemacht.
Vom Campingplatz weg fuhren wir im Parkgelände noch zwei Lookouts an. Zuerst den ‚Joffre Lookout‘ von dem man in die ‚Joffree Gorge‘ schauen kann. Am 09.11.24. hatten wir bereits von der anderen Seite, von ‚Joffre View‘ einen Blick in diese Schlucht gemacht und von dort aus den Sonnenuntergang genossen. Die ‚Joffre Falls‘ waren ohne Wasser und wir konnten sie nur anhand der weißen Verfärbung an der Felswand erahnen.
Unseren letzten Stopp hatten wir beim ‚Knox Lookout‘. Eine in die Schlucht hineinragende Aussichtsplattform erlaubte uns einen guten Blick in die ‚Knox Gorge‘.
Nun war es endgültig Zeit den ‚Karijini National Park‘ zu verlassen und zu unserem nächsten Campingplatz, dem ‚Tourist Park‘ in ‚Tom Price‘ zu fahren. Die Strecke von 90 Km schafften wir in gemütlichen 1:15 Stunden und fuhren gleich zur Tankstelle, um wieder vollzutanken. Im nahen Supermarkt kauften wir hauptsächlich Getränke ein, da wir während der letzten Tage überdurchschnittlich viel getrunken hatten und unser Vorrat schon fast erschöpft war.
Kurz außerhalb von der Stadt liegt der Campingplatz. Er ist sauber und bietet alles, was der Camper so braucht. Jedoch ohne einen gewissen Charm, dafür aber mit einem Pool. Das Wasser war angenehm und wir haben uns mal wieder richtig abgekühlt und erfrischt.
Den Rest des Tages haben wir ausgespannt und zwischendurch hat Edith gewaschen und ich administratives erledigt.
2024-11-13 - von Tom Price nach Exmouth
Auch heute waren wir schon kurz vor 07:00 abfahrbereit. Nicht ohne Grund. Denn wir hatten eine Strecke von 630 Km vor uns. Bevor wir jedoch richtig losfuhren, blieben wir noch kurz bei der Tankstelle stehen, um uns mit Kaffee und Zimtschnecken als Frühstück zu versorgen. Essen konnten wir das ganze bequem während der Fahrt, denn wir waren allein unterwegs. Jede Viertelstunde, wenn überhaupt, kam uns ein ‚Road Train‘ entgegen und jede halbe Stunde begegneten wir einem Camper oder einem Fahrzeug des Straßendienstes.
So hatten wir Muße genug, um uns der Landschaft zu widmen. Die war zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, aber es gab doch immer irgendwas zu sehen. Nach einer Stunde Fahrtzeit sahen wir dann unser erstes lebendige Känguru, wie es gemächlich, aber doch zu schnell für unsere Kameras, vor uns über die Straße hüpfte.
Nach 360 Km und 3:30 machten wir unseren ersten und einzigen Zwischenstopp, beim ‚Nanutarra Roadhouse‘. Wir aßen eine Kleinigkeit im klimatisierten Gastraum, tankten und versuchten sowohl Online als auch telefonisch für morgen einen Ausflug zu buchen. Das alles dauerte seine Zeit und so setzten wir erst nach 70 Minuten wieder unsere Fahrt fort.
Nun starteten wir in die zweite und letzte Etappe über 270 Km, die wir in 2:50 schafften. Geschafft waren wir auch, als wir in ‚Exmouth‘ am ‚RAC Exmouth Cape Holiday Park‘ ankamen. Temperaturen um die 41 Grad machten auch der Klimaanlage im Camper zu schaffen. Aber wir haben es geschafft. Aber nochmals 630 Km in 6:10 reiner Fahrtzeit zurückzulegen, müssen wir nicht unbedingt haben.
Der Campingplatz ist riesig, top ausgestattet, sehr großzügig angelegt, extrem sehr sauber und es gibt pfeilschnelles WiFi. Wir suchten unseren Standplatz, schlossen sofort den Strom an und schalteten die Klimaanlage auf die höchste Kältestufe. Die Badesachen lagen schon bereit und wir gingen ins nahegelegene Pool um uns zu erfrischen und ein wenig auszuruhen.
2024-11-14 - Yardie Gorge, Ningaloo-Reef, Mangroven und ein Leuchtturm
Zu unserer üblichen Startzeit um 07:00 fuhren wir wieder los. Von ‚Exmouth‘ ging es der Westküste der Halbinsel ‚Vlaming Head‘ in 1:15 Std. 90 Km entlang bis wir bei der ‚Yardie Gorge‘ landeten. Wir gingen am Rand der Schlucht entlang und hatten einen guten Ausblick auf eine Engstelle zwischen ‚Indischen Ozean‘ und der ‚Yardie Gorge‘.
Als wir nur ein Stück des Wanderweges entlang gingen, hörten wir lautes Geschrei und wurden von üblem Gestank belästigt. Die Übeltäter waren bald gefunden. An einigen Bäumen hatten sich Fledermäuse eingenistet. Nicht alle von ihnen schliefen. Die meisten kreischten herum und entledigten sich ihrer Exkremente.
Wir schauten lieber den jungen Wallabys zu, wie sie sich geschickt in und auf den Felsen bewegten.
Nun gingen wir den Weg weiter, immer am Rand der Schlucht entlang. Zuerst schien der Weg problemlos zu sein, doch an manchen Stellen mussten wir in kleine Schluchten hinunter und dann wieder hinaufsteigen. Ein paarmal ging es nur auf allen Vieren, um die steilsten Stellen zu überwinden.
Oben angekommen hatten wir einen großartigen Blick hinunter in die ‚Yardie Gorge‘ mit dem ‚Yardie Creek‘.
Nach einem zeitweise mühevollen Abstieg fuhren wir die Küste wieder ein Stück zurück bis zur ‚Tantabiddi Boat Ramp‘. Ab dort hatten wir eine zweieinhalbstündige Bootstour mit der Möglichkeit am 'Ningaloo-Reef' zu schnorcheln, gebucht.
Pünktlich um 12:30 kamen auch die anderen Teilnehmer und so füllte sich das Boot schnell und wir konnten schon in See stechen.
Nach kurzer Fahrt gelangten wir an unseren ersten Schnorchelplatz. Einer nach dem anderen ging ins Wasser und versammelte sich entlang der Rettungsschnur, bis alle bereit waren. Dann folgten wir unsere bayrische Instruktorin, die uns zu den Riffen führte. Die Sicht war nicht besonders und die hier vorhandenen ‚Steinkorallen‘ sind nicht so farbenprächtig, wir die ‚Weichkorallen‘, die wir von Ägypten her kennen. Deshalb waren wir nach dem Schnorchelgang auch ein wenig enttäuscht.
Das Highlight war jedoch eine Schildkröte, die es sich in einer Riffspalte gemütlich gemacht hatte.
Wir fuhren ein Stück weiter, um zu einem weiteren Schnorchelplatz zu gelangen. Hier was das Wasser klarer, wenn auch die Riffe nicht jene Farbenpracht hatten, die wir gewohnt waren.
Hier waren auch mehr Fische als am vorigen Platz zu finden.
Und auch hier hatten wir das Glück, auf eine Schildkröte zu treffen.
Dieser Schnorchelgang hat uns ganz gut gefallen. Die Meerestemperatur war mit 27 Grad auch ok und so konnten wir wieder zufrieden in den Hafen zurückfahren.
Nur wenige Kilometer entfernt gibt es einen kleinen Mangrovenwald, den wir uns ebenfalls interessierte. An einem schmalen Streifen zwischen Meer und den Dünen haben sich Mangroven ausgebreitet, die im Moment aufgrund der Trockenheit ihre Wurzeln weit in die Luft streckten.
Dann ging es wieder zurück Richtung Campingplatz. Auf dem Weg dorthin bogen wir noch eine steile Seitenstraße ein und kamen dann auf einem Hügel zu einem Leuchtturm.
Von diesem exponierten Platz aus, konnten wir einen guten Rundblick in die Gegend werfen.
Unsere Wanderung an der ‚Yardie Gorge‘.
2024-11-15 von Exmouth nach Coral Bay
Nach nur einem Tag verließen wir ‚Exmouth‘ wieder und fuhren ins 140 Km entfernte ‚Coral Bay‘. Aufgrund der kurzen Strecke gab es heute im Camper ein kräftiges Frühstück mit Speck und Spiegelei. Im Ort besuchten wir noch den Supermarkt, kauften dort Getränke und gönnten uns in der Bäckerei nebenan als zweites Frühstück Kaffee und Mehlspeise. Danach tankten wir nochmals voll und brausten Richtung Süden und trafen nach 1:30 Std. in ‚Coral Bay‘ ein.
Was ‚Exmouth‘ mit 2.800 Einwohnern schon ein kleiner Ort, so wären wir an ‚Coral Bay‘ fast vorbeigefahren. Hier gibt es nur 20 Häuser, aber zwei Restaurant, zwei Campingplätze und ein Hotel. Alles dreht sich hier um das ‚Ningaloo Reef‘ an dem man nicht nur jede erdenkliche Wassersportart ausüben kann, sondern das auch eine Vielzahl von Meerestieren beherbergt.
Wir checkten am ‚Peoples Park‘-Campingplatz ein und sind zufrieden damit. Alles fast wie neu und sehr sauber. Auch wenn wir uns ein paar Bäume gewünscht hätten, um im Schatten zu parken. Aber da wir Strom haben, können wir die Klimananlage laufen lassen.
Nach einer kurzen Pause machten wir einen kleinen Strandspaziergang und beobachteten Besucher die weit draußen im dort noch seichten Wasser am Riff schnorchelten. Aber auch Boote, Surfer und Kinder am Strand waren unterwegs.
Einige Möven bevölkerten auch den Strand und erhoben sich in die Lüfte, als wir uns näherten.
Bald darauf ging der Tag zur Neige und die Sonne versank blutrot und in voller Größe hinter dem Meer unter.
2024-11-16 - Coral Bay: Bootstour am Ningaloo Reef
Um 7:30 waren wir heute schon beim Büro von ‚Coral BayEco Tours‘, das gleich beim Eingang unseres Campingplatzes liegt. Dort hatten wir gestern Abend noch die ‚Marine Eco Safari‘-Tour am 'Ningaloo Reef' gebucht.
Wir registrierten uns dort bei der Mitarbeiterin aus der Schweiz, bekamen Flossen und wurden mit einem Kleinbus zum kaum fünf Minuten entfernten Bootssteg gebracht. Dort stiegen wir in das Boot und erhielten mit Tauchermaske, Schnorchel und Neopren-Shorty den Rest unserer Ausrüstung.
Nach kurzer Fahrt kamen wir auch schon zu unserem ersten Schnorchelplatz. Das Wasser hatte um die 25 Grad und wir waren froh, dass wir die Shortys zur Verfügung gestellt bekommen haben. Wir glitten vom Boot ins Wasser und waren erstaunt wie klar das Wasser war. Die Korallen waren, wie es Steinkorallen entspricht, nicht sehr farbenprächtig, aber hatten bizarre Formen.
Und schon beim ersten größeren Korallenstock trafen wir auf Schildkröten. Zuerst sahen wir nur welche, die in den Korallen lagen und an ihnen knabberten.
Andere dagegen schwammen herum und kamen uns zum Teil sehr nahe. Wir wollten zwar Abstand halten, aber die Schildkröten ignorierten uns einfach.
Auf einer riesigen ‚Hirnkoralle‘ hatte sich ein Oktopus niedergelassen. Er hatte die Farbe der Koralle so perfekt angenommen, sodass wir ihn nur mit Mühe erkennen konnten.
Mit diesen Highlights im Gepäck gings wieder zurück auf das Boot. Dort warteten schon Kaffee, Kuchen und Kekse auf uns. Wir konnten auch nicht lange ausruhen, da das Boot inzwischen weiterfuhr und bald darauf beim nächsten Schnorchelplatz ankam. Wir waren dreizehn Teilnehmer an Bord und wurden nun in zwei Gruppen eingeteilt. Zwei ‚Spione‘ vom Bordpersonal wurden nun ins Wasser geschickt, um zu sondieren. Das dauerte nicht so lange wie bei Politikern, denn schon bald hatten sie das Gesuchte gefunden. Gruppe Eins ging ins Wasser und nach wenigen Minuten war auch unsere Gruppe Zwei an der Reihe.
Gleich darauf sahen wir auch schon die gesuchten Tiere und konnten ein wenig mit ihnen umherschwimmen bzw. wurden von ihnen umkreist.
Dann gingen beide Gruppen zeitversetzt an Bord, die ‚Spione‘ spionierten wieder und schon ging es für uns wieder ab ins Wasser, um bei den Tieren zu sein. Das ganze Spiel wiederholte sich insgesamt dreimal, bis wir dann endgültig aus dem Wasser stiegen, um die Tiere nicht zu sehr zu stressen.
Um welche Tiere es sich gehandelt hat? Um ‚Mantarochen‘! Genauer gesagt um ‚Riffmantas‘. Schon immer haben uns diese Tiere fasziniert. So großen Tieren, die eine Spannweite von ca. fünf Metern haben und total ungefährlich, aber unheimlich graziös sind, so nahe zu sein, war, wenn auch die Sicht nicht sehr gut war, schon ein besonderes Erlebnis.
Sie kamen aus der Tiefe, wie aus dem Nichts, und schwammen dann grazil neben oder rund um uns, um dann wieder genauso schnell wie sie gekommen waren auch wieder zu verschwinden.
Nach diesem großartigen Erlebnis ging es wieder an Bord, wo schon ein kleines Buffet mit Nudelsalat, Wurst, Hühnerstücken und einigen Beilagen auf uns wartete.
Später fuhren wir noch zu einem dritten Schorchelplatz, aber diesmal streikten wir, blieben an Bord und genossen Wind, Meer und Sonne.
Bei der Fahrt zurück zum Hafen tauchte plötzlich eine Delfinschule mit 'Indopazifischen Großen Tümmlern' auf, die uns eine Zeit lang begleitete. Mal tauchten sie ab, um dann einige Zeit später wieder unverhofft aufzutauchen. Jedenfalls ein netter Abschluss einer sehr interessanten und aufregenden Tour. Wir hatten etwas Wind und dadurch auch eine kräftige Strömung, die uns manchmal half, manchmal aber einiges an Kraft abverlangte. Wir waren froh schon etwas Erfahrung beim Schnorcheln gehabt zu haben, für Anfänger wäre die Tour bei solchen Bedingungen schon sehr herausfordernd.
Zurück am Campingplatz hatten wir immer noch nicht genug von Fischen. Deshalb gingen wir ins nahegelegene Restaurant ‚Reef Cafe‘, wo wir ausgezeichnete ‚Fish&Chips‘ speisten.
Unsere heutige ‚Marine Eco Safari‘-Tour:
2024-11-17 - von Coral Bay nach Denham/Shark Bay
Heute hatten wir wieder eine lange Strecke vor uns. Von dem kleinen Ort ‚Coral Bay‘ (200 EW) zu dem in der ‚Shark Bay‘ gelegenen dreieinhalbmal so großen Ort ‚Denham‘ (700 EW). Da wir für diese Fahrt den ganzen Tag eingeplant hatten, fuhren wir auch erst um 09:00 los.
Die Fahrt führte der Westküste entlang, ohne dass wir dabei oft das Meer zu sehen bekamen. Wir fuhren durch große Ebenen, die spärlich bewachsen waren.
Je weiter wir in den Süden fuhren, desto wärmer wurde es, und auch die Vegetation nahm zu.
Im Gebiet von ‚Shark Bay‘ angekommen, war das ganze Gelände von nicht sehr hohem, aber sehr dichtem Gebüsch bedeckt.
Kängurus sind zwar das Wappentier der Australier, aber bei ihnen nicht sonderlich beliebt. Sie fressen die Weiden leer, reißen Zäune um, zertrampeln Felder und sind eine stete Gefahr für die Autofahrer. Nur die Touristen lieben die Kängurus wirklich. Außer sie haben einen Unfall mit ihnen.
Mehr als 1,5 Millionen Kängurus werden jährlich legal und systematisch erschossen. Es ist dies die größte Tötung von landlebenden Wildtieren weltweit. Sie werden unter anderem zu Tierfutter verarbeitet und ihre Haut zu Fußballschuhen verarbeitet.
Bei einer Begegnung eines Kängurus mit einem Fahrzeug hat das Tier schlechte Karten denn es endet immer tödlich für den putzigen Hüpfer.
Kaum ist ein Tier tot, erscheint die Luftraumüberwachung und ein gefiederter Putztrupp kommt angeflogen, um den Kadaver wegzufressen. Und die machen ihren Job schnell und effektiv.
Zum Schluss bleiben nur etwas Haut und viele Gebeine übrig. Und vielleicht findet sich auch dafür noch jemand, der das beseitigt.
Als wir in das Gebiet der ‚Shark Bay‘ kamen, besichtigten wir einen besonderen Strand, den ‚Shell Beach‘. Wir hatten schon einige Strände dieses Namens gesehen auf denen mehr oder weniger viele Muscheln herumlagen. Dieser Strand verdient seinen Namen, denn er besteht nur aus Muscheln. Nicht aus Sand, Steinen oder Felsen! Sondern nur aus Muscheln.
Das Meer hat hier Milliarden und aber Milliarden ‚Herzmuscheln‘ an Land gespült, wo sie sich über Jahrtausende verfestigt haben. Nun gibt es diesen Strandabschnitt, der auf einer Länge von 40 Km mit einer 10 Meter hohen Muschelschicht überzogen ist.
Bei der Wanderung über den Strand kann man nicht glauben, dass diese wellenförmigen Gebilde nur aus Muscheln bestehen.
Erst beim genauen Hinsehen erkennt man, das es sich hier tatsächlich nur um Muscheln handelt.
Nun war es aber Zeit zu unserem neuen Campingplatz, dem ‚TasmanHoliday Park‘ zu fahren. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, stoppte ein Tier unsere Fahrt. Gemütlich tänzelte ein ‚Echidna/Ameisenigel/Schnabeligel‘ über die Straße.
2024-11-18 - Francois Peron NP – 4WD Tour
Für heute hatten wir bei ‚Shark Bay Coastel Tours‘ die ‚FrancoisPeron Day Trip‘-Tour gebucht. Die Tour führt zu den Highlights des ‚Francois Peron NationalParks‘. Selbst zu fahren war für uns keine Option, da die Wege im Nationalpark fast ausschließlich nur mit vierradgetriebenen Fahrzeugen erlaubt und möglich ist.
Um 7:30 fanden wir uns beim Treffpunkt ein und lernten dort die anderen vier Teilnehmer kennen. Ein Pärchen aus der Schweiz und ein Paar aus Neuseeland, die allerdings ursprünglich auch aus der Schweiz stammen. Wir Teilnehmer konnten uns alle auf Deutsch unterhalten, mit unserm Guide Mike kommunizierten wir auf Englisch.
Wir fuhren mit einem 7-Sitzer, sodass zwei von uns in der dritten Reihe eingequetscht sitzen mussten. Wir ließen uns beim Einsteigen extrem lange Zeit, sodass die anderen vor uns zum Einsteigen an der Reihe waren. Die Swiss-Kiwis hatten die schwächsten Nerven, gingen als Erstes zum Auto und wurden dafür mit den Sitzen in der letzten, engsten Reihe belohnt. Edith und die Schweizer nahmen in der zweiten Reihe Platz und ich hatte mir den Beifahrersitz erobert.
Pünktlich um 7:45 ging es los und wir fuhren das kurze Stück in den ‚Peron NP‘ hinein. Bald begann der Bereich, der nur für 4WD’s zugelassen ist. Wir kamen an eine Luftdruckkontrollsäule, wo unser Guide den Luftdruck der Reifen auf 1 Bar / 14 PSI senkte, um im Sand nicht stecken zu bleiben. Und dann ging es auch schon los, auf einer tiefen Sandpiste.
Doch nach wenigen Minuten blieb Mike plötzlich stehen, schob zurück und fragte uns, ob wir ein Tier sehen. Niemand von uns sah etwas. Wir stiegen alle aus und er fragte nochmals, aber auch jetzt war unsere Antwort negativ. Da deutete er auf etwas Kleines, dass am Wegesrand saß und wir für einen abgebrochenen Ast hielten. Es war ein ‚Dornteufel/Thorny Devil‘, der sich nur von Ameisen ernährt, gefährlich aussieht, aber total friedlich ist.
Den ‚Bartagamen/Beared dragon‘ sahen wir öfters während der Fahrt im Park. Meist saß er sehr versteckt auf Bäumen herum.
Von unserem Standpunkt konnten wir auch jede Menge tierisches im und am Wasser sehen. Da gab es Rochen und Haie im, Möwen und Pinguine am Wasser zu bestaunen.
Wir fuhren ein Stück am Stand entlang und an der entlegensten Stelle blieben wir stehen und genossen Kaffee und Kekse, aber noch mehr den traumhaften Strand.
Einen weiteren Stopp legten wir bei der ‚Big Lagoon‘ ein. Ein wunderbarer Platz, um die Schönheit dieser Landschaft und einen Mittagssnack zu genießen.
Als letzte Station steuerten wir eine ehemalige Schaffarm an, wo wir die Möglichkeit gehabt hätten, ein kurzes Bad in einem 40 Grad heißen ‚Hot Tub‘ zu nehmen. Das wäre unserem Kreislauf sicher nicht gut bekommen und darum haben wir uns lieber etwas in der Pflanzenwelt umgesehen.
Nun ging es wieder zurück und wir sind froh, dass wir an diesem Ausflug teilgenommen haben. Selten haben wir an einem Tag so viele einzigartige Plätze gesehen.
Unsere heutige Tour durch den ‚Francois Peron NationalParks‘:
2024-11-19 - Tasman Holiday Park/Denham
In der Nacht hat es abgekühlt, es wurde bewölkt und hat zeitweise etwas geregnet. Auch leises Donnergrollen war manchmal zu hören.
Dieses Wetter setzte sich auch den ganzen heutigen Tag über fort. Zum Glück hatten wir für heute nur Kleinigkeiten eingeplant, die wir auch verschieben können. Daher blieb genügend Zeit, um uns ausgiebig auszuruhen und eine Runde durch unseren Campingplatz, den ‚Tasman Holiday Park‘ zu gehen. Er ist groß, sehr schütter belegt und alle Einrichtungen sind tadellos in Ordnung und sehr sauber.
2024-11-20 - Monkey Mia, Ocean Park, Eagle Bluff, Little Lagoon
Nachdem wir und das sonnige Wetter gestern einen Ruhetag eingelegt hatten, waren wir heute Morgen voller Tatendrang und die Sonne voller Strahlkraft. Um 07:00 fuhren wir los, quer über die ‚Peron-Halbinsel‘, in das 25 Km entfernte ‚Monkey Mia‘. Dort kauften wir uns Eintrittskarten für die ab 7:30 beginnende Delphinfütterung. Jeden Tag um diese Zeit, oder auch ein wenig später oder auch viel später oder auch gar nicht, kommen Delphine, um sich füttern zu lassen. Dabei bekommen sie nur ganz wenige Fische, damit sie nicht das Jagen verlernen. Außerdem kommen sie nur wenn sie nicht ein Stück vom Strand entfernt auf der Seegraswiese nicht genügend Futter erjagen können. Wir begnügten uns zuerst mit dem Betrachten der malerischen Bucht und den im Wind schaukelnden Booten.
Wir gingen auf den Bootssteg, um sie vielleicht doch noch irgendwo zu erspähen. Wir sahen sie leider nicht, aber dafür schwamm eine ‚GrüneMeeresschildkröte‘ dem Steg entlang und eine ‚Brillenpelikan‘ ließ sich gemächlich auf und ab treiben.
Beim ‚Ocean Park Aquarium‘ angekommen, kauften wir schnell die Eintrittskarten, da die stündliche Führung gerade angefangen hatte. Unsere Gruppe bestand nur aus vier Leuten und wir wurden von einer jungen Betreuerin souverän durch das Aquarium geführt.
Das Aquarium liegt direkt am Meer und die Fische werden teils in Gebäuden hinter Glas oder in großen Plastikpools bzw. im freien in natürlichen, dem vom Meer abgetrennten Felsenpools gehalten.
Zuerst besuchten wir die Fische, die in Pools gehalten wurden, wie z.B. Oktopus, Feuerfisch, Pufferfisch, Steinfisch usw.
oder Blaupunktrochen, Krokodilfisch und Hai.
Das letzte und größte Außenbecken war für die größten Fische reserviert. Hier konnten wir riesige Tiere und zuletzt auch noch zwei ‚Zitronenhaie‘. Diese Haie greifen zwar keine Menschen an, lieben aber Schildkröten. Denen beißen sie den Kopf ab und verspeisen ihn, sodass an den Küsten oft Schildkrötenkadaver ohne Kopf angeschwemmt werden.
Für uns ging es dann weiter zu ‚Eagle Bluff‘. Von hier hat man eine spektakuläre Aussicht auf die Klippen die Schönheit des ‚Denham Sound‘.
Nun fuhren wir zurück Richtung ‚Denham‘. Kurz vor der Ortseinfahrt machten wir noch einen kleinen Stopp beim örtlichen Friedhof. Hier fanden wir eine sonderbare Mischung aus verschiedenen Grabformen vor.
Hier trafen wir auch auf einige Kite-Surfer, die den guten Wind ausnutzen, um pfeilschnell über die Lagune zu gleiten und dabei manchmal auch noch Sprünge riskierten.
2024-11-21 - von Denham nach Kalbarri
Heute machten wir es uns morgens ganz gemütlich. Wir konnten etwas länger schlafen und zum Frühstück fuhren wir, nachdem wir unseren Platz im ‚Tasman Holiday Park Denham‘ geräumt hatten, ins ‚Shark Bay Cafe‘. Dort genehmigte sich Edith eine Avocado auf Toast und ich blieb beim traditionelleren Speck mit Ei.
Weit konnten wir nicht fahren, denn kurz nach der Ortsausfahrt wurden wir von einer Polizeikontrolle gestoppt. Ein freundlicher älterer Polizist lies mich in einen Alkomaten blasen und als der 0,00 Promille anzeigte, konnten wir auch schon wieder weiterfahren.
Am ersten Teil der Strecke gab es einige Lookouts, bei denen wir kurz anhielten und dann auf die Küste und das Meer runterschauten und dabei solche oder ähnliche Ausblicke hatten.
Die Gegend, durch die wir fuhren, war leicht hügelig und die Straße daher eher wellenförmig. Links und rechts der Straße breitete sich dichtes, wenn auch nicht sehr hohes Gebüsch aus, so weit man sehen konnte. Zwischen den Büschen lugte immer wieder etwas Blühendes hervor.
Es folgte nun ein stundenlanges Dahinfahren, mit wenigen kurzen Pausen, die wir nur dazu nutzten, Teile unserer Körper zu befüllen bzw. zu entleeren. Kurz bevor wir in den ‚Kalbarri National Park‘ hineinfuhren, verännderte sich kurzfristig die Landschaft. Die Buschlandschaft war größtenteils landwirtschaftlichen Flächen gewichen. Soweit das Auge reichte, wogte das Getreide im sanften Sommerwind.
Nach knapp sechs Stunden Reisezeit erreichten wir endlich den kleinen Küstenort ‚Kalbarri‘ mit seinen ca. 1.400 Einwohnern. Besonders beeindruckt waren wir von dem Strand dieses Ortes und machten gleich einen kleinen Spaziergang, um uns die Füße zu vertreten.
2024-11-22 - Natures Window, Skywalk, Z-Bend, River Trail
Heute wollten wir einiges im ‚Kalbarri National Park‘ unternehmen. Von den zu besuchenden Sehenswürdigkeiten waren wir nicht nur 30 Km, sondern auch 10 Grad entfernt. Da hier im Ort ‚Kalbarri‘ eine Tageshöchsttemperatur von 25 Grad vorhergesagt wurde, konnten wir im Nationalpark mit 35 Grad rechnen.
Deshalb starteten wir schon um 07:00 los um schon gegen 07:30 beim ‚Nature’s Window‘ zu sein. Vom Parkplatz geht man noch ein paar Minuten und bekommt schon einen schönen Ausblick auf den tief unten dahinfließenden ‚Murchison River‘. Dieser 1.136 Km lange und damit zweitlängste Fluss Australiens hat hier im ‚Kalbarri National Park‘ die ‚Murchison Gorge‘ gebildet.
Ein kurzer, steiler Abstieg führte uns zu einer bizarren Felsformation, von der wir dachten, dass wir das ‚Nature’s Window‘ schon gefunden hätten.
Wir bestaunten nun ausgiebig diese außergewöhnliche Felsformation und benutzten es wie ein Fenster zu einer besonderen Sicht auf die Umgebung.
Nur einen Fahrkilometer entfernt fanden wir des Rätsels Lösung. Die beiden Gebilde waren Teile des ‚Kalbarri Skywalk‘. In 100 Metern über dem Grund der Schlucht ragen die Skywalks 25 bzw. 17 Meter in die Schlucht hinein. Von den zwei Aussichtsplattformen hatten wir natürlich einen sehr guten Ausblick in die ‚Murchison Gorge‘.
Da wir heute von Schluchten nicht genug bekommen konnten, fuhren wir weiter zum ‚Z Bend Lookout‘. Von dort gab es wieder einen großartigen Rundblick in diesen engen Teil der ‚Murchison Gorge‘.
Auf dem Rückweg nahmen wir die Abzweigung und gingen den ‚RiverTrail‘, der steil zum ‚Murchison River‘ hinunterführt. Teils über Bäume, Felsen und Leitern führte der Weg.
Auch mussten wir über oder zwischen großen Felsblöcken klettern und uns durch Engstellen quetschen.
Dann hatten wir es geschafft und waren beim ‚Murchison River‘ angekommen. Wir legten eine kurze Rast ein und ließen die Schönheit des Flusses und der Schlucht auf uns wirken, bevor wir den anstrengenden, aber nicht allzu schweren Rückweg antraten.
Unsere heutige komplette Tagestour:
2024-11-23 - Küstentour
Heute machten wir eine Küstentour. Dazu benutzten wir den der Westküste entlangführenden ‚George Grey Drive‘. Fährt man auf dieser Straße, so gibt es alle 2-3 Kilometer eine Stichstraße von wenigen hundert Metern, die direkt an die Küste führt. Da es viele verschiedene und verschiedenartige Küstenabschnitte gibt, gibt es auch viele Stichstraße, die dahin führen.
Wir fuhren zuerst 15 Km in den Süden um dann von dort, wieder zurück Richtung unseres Campingplatzes, einige Küstenabschnitte zu besuchen.
Beschreiben werden wir die einzelnen Küstenbereiche nicht, da sie ohnehin alle eines gemeinsam haben. Sie sind, jeder auf seine Art, wunderschön und außergewöhnlich. Wir begnügen uns heute damit, die Namen der Küsten zu nennen und Bilder sprechen zu lassen.
Eagle Gorge – Klippen:
Eagle Gorge – Strand:
Eagle Gorge – Die Brandung:
Auf diesen sechs Küstenabschnitten hatten wir eine Menge gesehen und konnten nun zufrieden wieder auf unseren Campinplatz zurückkehren. Allerdings haben wir heute auch ein paar Tiere gesehen. Ein Känguru und ein Ameisenigel konnten sich unserer Kamera entziehen nicht jedoch einige andere Tiere.
2024-11-24 - Pelikane, Rainbow-Valley, Sunset-Cruise
Täglich um 8:45 findet am Strand und in unmittelbarer Nähe zu unserem Campingplatz eine Pelikanfütterung statt. Ca. 40 Personen versammelten sich heute, um diesem Spektakel beizuwohnen. Die Zuseher kamen aus China, Australien, Indonesien, Thailand, Singapur, Schweiz, England, Italien, Frankreich, Deutschland und natürlich wir aus Österreich. Wir Besucher waren schon etwas vor 8:45 vor Ort, die ‚Brillenpelikane‘ kamen erst knapp vor diesem Termin. Zuerst machten sie sich noch ein wenig hübsch, um ja recht fotogen bei der Fütterung aufzutreten.
Endlich erschien Mary-Joe, die Dame vom ‚Kalbarri PelicanFeeding‘, mit einem großen Kübel Fisch und war sofort von den immer hungrigen Pelikanen umringt, die natürlich sofort an ihr Futter wollten.
Mary-Joe begann nun einzelne Fische gezielt an die wartenden Pelikane zu verteilen. Die Tiere bekommen hier nicht eine richtige Portion, sondern nur ein paar Häppchen, um sie nicht von Menschen abhängig zu machen. Ein Pelikan begnügte sich aber nicht nur damit, einen Fisch zu fangen, er wollte als Draufgabe gleich die ganze Hand von Mary-Joe verschlingen.
Wir fuhren wieder ein Stück der Küste nach Süden um ein wenig im ‚Rainbow Valley‘ zu wandern. Das Thermometer zeigte zwar um die 35 Grad, aber durch den starken Wind am Meer, war die Hitze erträglich. Nachdem wir auf der Stichstraße bis zu einem kleinen Parkplatz gelangten, begannen wir den dortigen Rundwanderweg. Der führt rund um einen Hügel, wobei das erste, längere Stück etwas steiler abfallend entlang der Küste geht. Teilweise flach, teilweise an wild zerklüfteten Felsen vorbei, ging das erste Stück des Weges.
Dann stießen wir auf eine Rarität. Wir sahen hier erstmals Stalaktiten außerhalb einer Höhle, die noch dazu bei dieser Hitze im Sekundentakt Wassertropfen produzierten.
Ebenso interessant sind die röhrenförmigen Gebilde, die von prähistorischen ‚Sandwürmern (Silurian Worms)‘, die vor 400 Millionen Jahren hier gelebt und gegraben haben, geschaffen wurden.
Am Strand angekommen, bot sich uns eine imposante Felsenlandschaft. Wasser und Wind haben hier die Küste mit ihren enormen Kräften gestaltet.
Anschließend legten wir eine kleine Pause ein, um dann fit zu sein für die‚Kalbarri Sunset Coastal Cliff Cruise‘ mit ‚Reef Walker Ocean Discovery‘. Um 17:30 starteten wir vom kleinen Hafen in ‚Kalbarri‘.
Um zu den Küsten zu gelangen, mussten wir vom Hafen weg, am Strand entlang und dann einen Riffgürtel durchfahren, an dem eine gewaltige Strömung herrschte und uns wild durcheinanderbeutelte.
Wenig später fuhren wir auch schon den ersten Stränden entlang, an denen einige Leute die letzten Stunden des Wochenendes genossen. Sei es im oder am Wasser.
Weiter ging es entlang jener Küstenabschnitte, die wir gestern und heute teilweise gewandert sind. Es war schön, die Küste auch aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Schließlich machten wir kehrt und fuhren zurück Richtung Hafen. Dabei ging auch schön langsam die Sonne unter und bescherte uns einen tollen Sonnenuntergang.
Ein kurzes Stück des Rückweges wurden wir auch noch von einigen Delphinen begleitet, die sich zwar kurz blicken ließen, dann aber wieder verschwanden. Auf jeden Fall waren sie der gelungene Abschluss eines ansprechend schönen Tages.
Unsere Tour zum Rainbow-Valley:
2024-11-25 - von Kalbarri nach Dongara
Heute stand wieder einmal ein Ortswechsel auf dem Programm. So mussten wir morgens unseren Stellplatz im ‚Tasman Holiday ParkKalbarri‘, auf dem wir uns sehr wohlgefühlt haben, verlassen. Für die 250 Km nach ‚Dongara‘ hatten wir den ganzen Tag eingeplant, obwohl die reine Fahrtzeit nur rund 2:30 beträgt.
Vom Campingplatz weg, fuhren wir zuerst in ein Kaffeehaus und versorgten uns mit einem großen Cappuccino-to-go als Frühstück. In der Nacht waren Wolken aufgezogen und die Wolkendecke hielt sich auch noch am Morgen. Dazu wehte ein heftiger Wind mit Böen bis zu 70 Km, was das Fahren mit unserem Kasten auf vier Rädern nicht gerade einfacher machte. Seitenböen und entgegenkommender Schwerverkehr brachten die Stabilität unseres Campers und ihn selbst und damit auch uns, im wahrsten Sinne des Wortes ins Wanken.
Nach 65 Km / 45 Minuten legten wir einen geplanten Zwischenstopp beim ‚Pink Lake‘, der auch so aussieht wie er heißt, ein.
Nach weiteren 100 Km / 75 Minuten trafen wir in ‚Geraldton‘ ein, die mit 32.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Westaustraliens ist. Zuerst fuhren wir zu ‚Country Time Caravans‘ um dort unseren kaputten Sanitärtank auszutauschen. Da uns unsere Campervermietung bereits avisiert hatte, war der Tausch inklusive einer kurzen Wartezeit in 15 Minuten erledigt. Da die beiden Unternehmen auch die Bezahlung untereinander regeln, war der Tausch für uns keine große Sache.
Wir fuhren weiter hinein in die Innenstadt und in einem kleinen Einkaufszentrum fanden wir einen ‚Woolworth‘, wo wir vor allem unseren Getränkebestand auffüllten. Weiters kauften wir noch ein Grillhendel aus der warmen Truhe und verspeisten es großteils gleich im Camper am Supermarktparkplatz.
Nur ein paar Gehminuten vom Supermarkt auf einem kleinen Hügel mitten in der Stadt liegt das ‚H.M.A.S. Sydney II Memorial‘. Diese Gedenkstätte erinnert an die Schlacht zwischen dem australischen Kriegsschiff ‚Sydney‘ und dem leichten deutschen Kreuzer ‚Kormoran‘ am 19.Nov.1941. Bei dem Aufeinandertreffen beider Schiffe versenkten sich die Schiffe gegenseitig. Bei den deutschen überlebten 317 von 398 Mann, bei den Australiern kamen alle 645 Besatzungsmitglieder ums Leben.
Eine halbe Stunde, ca. 50 Km vor ‚Dongara‘ stoppten wir noch kurz bei einem besonderen Baum, dem ‚Leaning Tree‘. Bei diesem und auch anderen in der Nähe stehenden bzw. liegenden Bäumen handelt es sich um ‚Red River Gums/Roter Eukalyptus‘ der sich hier den starken Winden und den dabei mitgebrachten Salzmengen, beugen müssen.
Gegen 16:00 kamen wir dann nach 7:30 Std. Reisezeit bei unserem neuen Campingplatz, dem ‚Dongara Tourist Park‘ an. Der Platz schaut ziemlich neu aus, was man besonders an den allgemeinen Einrichtungen sehen kann. Die Lage ist nicht besonders, aber da wir nur eine Nacht bleiben, ist das für uns kein Problem.
Unsere heutige Tagesroute von Kalbarri nach Dongara:
2024-11-26 - von Dongara nach Jurien Bay
Nach der kühlsten Nacht in diesem Urlaub, es hatte Nächtens ca. 14 Grad, taute uns die Sonne schön langsam auf und wir machten uns auf den Weg von ‚Dongara‘ nach ‚Jurien Bay‘. Nach ca. 100 Km / 1:30 Stunden, bekamen wir winterliche Gefühle, den plötzlich war die Straße weiß angezuckert. Aber es war weder Zucker noch Schnee, sondern Salz. Wir querten nämlich einen Salzsee auf einem künstlich aufgeschütteten Damm.
Unser nächstes Ziel war ‚Green Head‘. Dies ist ein kleiner Ort mit nur 300 Einwohnern, aber vielen kleinen, sehr netten Buchten. Es gibt einen betonierten(!) Wanderweg, der entlang der Küste führt, sodass man die Buchten von verschiedenen Seiten sehen kann.
Wir sind an verschiedene Buchten entlanggewandert und haben die tolle Aussicht genossen. Zu Beginn der Wanderung war es noch windstill, aber innerhalb von wenigen Minuten frischte der Wind auf und mutierte zu einem böigen Sturm mit bis zu 70 Stundenkilometern.
In der Nähe gibt es den Ort ‚Cervantes‘ in dem sich das bekannte Restaurant ‚Lobster Shack‘ inklusive einer Hummer-Verarbeitung gibt. Eine Führung durch die Verarbeitungshallen haben wir leider um ein paar Minuten verpasst.
Dafür gingen wir ins Restaurant und bestellten Hummer-Frühlingsrollen und Hummer-Weckerl. Wir teilten uns beides und es hat uns gut geschmeckt.
Dabei konnten wir auch den Strand genießen, da das Restaurant direkt am Meer liegt.
Nur ein paar Fahrminuten entfernt liegt der ‚Lake Thetis‘, ein salzhaltiger Küstensee, der einige der seltenen ‚Stromatoliten‘, die eine der ältesten Lebensformen der Erde sind, enthält.
Langsam verdunkelte sich der Himmel und sogar die Sonne hatte Probleme sich zu behaupten. Einige Kilometer von uns entfernt stiegen von einem Buschfeuer unheimliche Mengen an Rauch empor und zog Kilometer weit entlang des Horizonts und hoch hinauf in den Himmel. Durch dieses Feuer musste einen wichtige Küstenstraße gesperrt werden. Hoffentlich wird sie bald wieder eröffnet, da wir sonst unsere weiteren Pläne ändern müssen.
Der Abend nahte und wir mussten zu unserem neuen Campingplatz dem ‚Jurien Bay Tourist Park‘. Auch ein ziemlich neuer Platz mit betoniertem Standplatz und schönen, sauberen Allgemeinräumen.
2024-11-27 - Robben, Hummer und Buschfeuer
Ein Blick in den morgendlichen Himmel zeigte uns, dass das Buschfeuer noch immer wüten musste. Rauchsäulen stiegen auf und verdunkelten stellenweise den Himmel.
Wir hatten aber etwas besonderes vor. Wir verließen unseren Campingplatz ‚Jurien Bay Tourist Park‘ und fuhren ein paar hundert Meter weiter zum ‚Jurien Boat Harbour‘. Dort erwartete uns schon das Boot ‚Leisure Cat‘ vom Veranstalter ‚Turquoise Safaris‘, bei dem wir die ‚Sea Lion Tour‘ gebucht hatten.
Das Boot brachte uns 11 Kilometer der Küste entlang nordwärts, bis wir eine kleine vorgelagerte Insel erreichten. Auch während der Fahrt konnten wir die Rauchwolken des Buschfeuers am Horizont sehen. Wir ankerten bei der kleinen Insel und bekamen Neoprenanzüge, Maske und Schnorchel, sowie Flossen. Die Betreuerinnen hielten Ausschau und versuchten die Robben mit Zurufen vom Felsen weg und zum Boot herzulocken. Nach ein paar Minuten sahen wir schon eine Robbe beim Boot auftauchen.
Wir ließen uns alle ins Wasser gleiten und schon nach einigen Metern sahen wir eine Robbe, die im etwas trüben Wasser zwischen Korallen mit einer Qualle spielte.
Wir freuten uns schon, wenigsten eine Robbe halbwegs nah zu sehen, als dann die eigentliche Show begann. Vier Jungtiere kamen nun ebenfalls heran und spielten mit uns eine gute halbe Stunde lang.
Egal ob sie allein oder zu zweit vorbei schwammen, immer machten sie irgendwelche Kunststücke. Sie verrenkten sich, schwammen am Rücken, blieben ganz ruhig liegen um dann im nächsten Augenblick wie eine Rakete in die Höhe zu schießen und nach Luft zu schnappen.
Das Schöne an den Tieren war, dass sie freiwillig kommen, einfach weil es ihnen Spaß macht. Sie werden auch nicht angefüttert und bekommen auch keine Belohnung als kleines Dankeschön.
Abstand zu den Tieren zu halten ist Pflicht, was aber nicht immer gelingt. Schuld daran sind aber nicht die Schnorchler. Die Robben selbst sind so neugierig und verspielt, dass sie oft die Schnorchler verfolgen und ganz nah, fast auf Körperkontakt, kommen.
Nach 50 Minuten war unsere Zeit abgelaufen und wir mussten aus dem Wasser. Eine Robbe konnte nicht genug bekommen, begleitete uns bis zum Bootseinstieg und verschwand erst, als noch drei Schnorchler ein wenig mit ihr herumschwammen.
Es war ein großartiges Erlebnis diese eleganten Schwimmer auf freier Wildbahn so hautnah zu erleben. An Bord gab es heißen Kaffee, da uns allen ziemlich kalt war. Trotz Neoprenanzug beginnt man nach einiger Zeit bei 21,5 Grad Wassertemperatur leicht zu frösteln.
Für uns ging es weiter nach ‚Cervantes‘ zum ‚Lobster Shack‘, das wir gestern schon besucht hatten, aber leider die Führung durch die Hummerverarbeitung verpasst hatten. Vorher wollten wir nochmals den ‚Lake Thetis‘ besuchen. Doch Mitten auf der Straße stand die Feuerwehr, welche die Zufahrt zum See wegen des drohenden Übergriffes des Buschfeuers gerade absperrte.
Wir fuhren also weiter zum nahegelegenen ‚Lobster Shack‘. Was für eine Veränderung gegenüber gestern. Lag gestern der Strand noch in der Sonne, so herrschte heute durch Rauch und Asche eine überaus düstere Stimmung.
Wir genossen diese Stimmung und dazu noch ausgezeichnete Fish&Chips und meldeten uns für die Fabrikführung um 14:00 an. Ein junger Mann führte uns beide allein durch die Fabrikhallen und erklärte uns, dass die Tiere hier nach dem Fang in großen Boxen im Wasser aufbewahrt, aber nicht gefüttert werden. Vor dem Transport kommen die Hummer in Trockenboxen und gelangen innerhalb von 24 Stunden an ihrem Zielort an. Egal ob das die USA, China oder irgendein Land dazwischen ist. Für die Tiere ist das kein Problem, da sie locker sieben Tage ohne Nahrung und 24 Stunden ohne Wasser auskommen können. Nach 24 Stunden sind sie am Zielort entweder in einem Wasserbecken oder in einem Kochtopf.
Nun mussten wir die ‚große‘ Umleitung über ‚Orange Springs‘ und ‚Cowalla‘ fahren, wofür wir dann 180 Km und 2:00 Std. benötigten. Siehe weiße Linien!
Gegen 17:15 hatten wir es dann doch geschafft und unseren Campingplatz ‚Lancelin Holiday Park‘ in ‚Lancelin‘ erreicht. Dieses ehemalige Fischerdorf hat sich nun ganz dem Tourismus gewidmet und profitiert von der relativen Nähe zu 'Perth' (ca. 150 Km). Viele Städter haben hier ein Wochenendhaus und in den Ferien steigt die Einwohnerzahl von normal 700 auf bis zu 2.500. Mit unserem Campingplatz sind wir zufrieden, da alles sauber und gepflegt ist.
2024-11-28 - Buggy-Tour, Familie und Basketball
Auch heute beschäftige uns das Buschfeuer. Wir sahen wieder schwere Rauchwolken am Horizont. Aber für unsere weitere Tour stellte dieses Feuer keine Bedrohung mehr dar. Wir verließen den letzten Campingplatz auf unserer Tour in den Norden von Perth, den ‚Lancelin Holiday Park‘ und fuhren ein paar Kilometer weiter in die Dünen von ‚Lancelin‘. Dort war der Treffpunkt für unsere ‚Lancelin Sand Dune Tour‘, die wir bei ‚Perth Quad‘ gebucht hatten.
Wir hatten uns für einen zweisitzigen Buggy entschieden und bekamen zur Sicherheit auch Helme verpasst.
Und schon ging es ab in die Dünen. Voran fuhr ein Guide mit einem Quad, dahinter kam ein 4er-Buggy mit einer australischen Familie, dann noch ein 4er-Buggy mit drei Asiaten und wir mussten als Schlusslicht fahren.
Aber es hielt uns nicht lange an letzter Stelle. Im Laufe der Tour überholten wir die anderen Fahrzeuge und konnten damit dann doch schneller fahren, als wenn wir weiter hinter den anderen nachgefahren wären.
Wohin wir auch fuhren, immer hatten wir die Rauchwolken des Buschfeuers in Blickfeld. Nichtsdestotrotz war diese Tour ein tolles Erlebnis.
Diese war unser letzter Punkt auf unserer Perth-Nord-Tour und wir fuhren jetzt 150 Km / 2:15 nach Perth zu unserer Familie, wo wir die Kinder mit unserer Ankunft überraschten.
Am späteren Nachmittag hatte Scotty ein Basketballmatch, bei dem seine Mannschaft um den Einzug ins Finale kämpften. Leider brachten wir kein Glück, den das Match ging 14:20 verloren. Das tat umso mehr weh, als sie diese Mannschaft während der Gruppenphase drei Mal besiegt hatten.
Unsere heutige ‚Lancelin Sand Dune Tour‘:
2024-11-29 - Familientag
Heute sind wir den ganzen Tag bei unserer Familie. Wir haben einander viel zu erzählen und viel Zeit, um uns mit den Kindern zu beschäftigen.
Gleichzeitig ist dieser Tag der letzte Tag unserer 'Perth-Nord-Tour' und damit auch das Ende dieses Blogs.
Ab Morgen sind wir im Süden von Perth unterwegs. Für uns eine neue Reise und daher auch der Begin eines neuen Blog.
Danke an alle die diesen Blog verfolgt haben und wir hoffen, dass ich uns auch auf unserem neuen Blog folgt.